Was ist WB-EMS, wie funktioniert es?

Vergleichbar der bekannten lokalen Elektrostimulation, die überwiegend im therapeutischen Bereich Anwendung findet, werden bei dieser Trainingsmethode elektrische Impulse eingesetzt, um die quergestreifte Muskulatur kontrolliert zur Kontraktion zu bringen. Wesentlicher Unterschied zwischen beiden Verfahren ist jedoch, dass WB-EMS nahezu alle großen Muskelgruppen (12 Elektroden mit insgesamt 2800 cm2 stimulierter Fläche) simultan aber mit jeweils unterschiedlicher Intensität stimulieren kann. Ohne auf Vor- und Nachteile unterschiedlicher Protokolle einzugehen, ist die derzeit primär applizierte Form ein Training mit paarweiser Stimulation von Muskelgruppen beider Körperhälften überwiegend im Bereich von <100 Hz Impulsfrequenz. Je nach Übungsziel kann die Anwendung
kontinuierlich, oder intermittierend, meist mit einer Impulsdauer von 4-6 s und einer Impulspause von 2-4 s erfolgen. Die Gesamtdauer einer WB-EMS Einheit beträgt meist 20 min. Grundsätzlich werden beim WB-EMS Stromstärken im Bereich von 20-50 mA verwendet. Bedingt durch den Widerstand der Haut, subkutanem Fettgehalt und Sensitivität der adressierten Muskulatur sind standardisierte Impulsstärken nicht möglich. Die Regelung der Intensität erfolgt idealerweise in sehr enger und steter Kooperation zwischen Trainer und Übenden. Schließlich wird modernes WB-EMS parallel zu (leichten) Körperübungen eingesetzt, um dem häufig bemängelten, fehlenden Effekt des EMS auf neuromuskuläre Koordination und Propriozeption entgegen zu wirken.