Risiken eines WB-EMS Trainings

Durch den hohen Anteil stimulierter Muskelmasse, die letztlich mit supramaximaler Reizhöhe trainiert werden könnte, kann es bei hochintensivem WB-EMS besonders innerhalb der ersten Übungseinheiten zu einer ausgeprägten Rhabdomyolyse kommen. Mehrwöchiges Training reduziert dieses Phänomen auch bei sehr hoher Impulsstärke auf das Niveau eines konventionellen Krafttrainings. Somit sollte der Übende behutsam an effektive Impulsstärken herangeführt werden, auch nach dieser Konditionierungsphase sind Impulsstärken im Bereich kompletter subjektiver Ausbelastung strikt zu vermeiden.
Um eine sichere Durchführung eines WB-EMS Trainings in der Einrichtung zu gewährleisten, haben sich in der Vergangenheit die unten aufgeführten Kontraindikationen bewährt.
  • Akute Erkrankungen, bakterielle Infektionen und entzündliche Prozesse
  • Kürzlich vorgenommene Operationen
  • Arteriosklerose, arterielle Durchblutungsstörungen
  • Stents und Bypässe, die weniger als 6 Monate aktiv sind
  • Unbehandelter Bluthochdruck
  • Diabetes Mellitus
  • Schwangerschaft
  • Elektrische Implantate, Herzschrittmacher
  • Herz-Rhythmus-Störung
  • Tumor- und Krebserkrankung
  • Blutungsstörung, Blutungsneigung (Hämophilie)
  • Neuronale Erkrankung, Epilepsie, schwere Sensitivitätsstörungen
  • Bauchwand- und Leistenhernien
  • Akuter Einfluss von Alkohol, Drogen, Rauschmittel

 

 

Fragen Sie Ihren Arzt…

Im Einzelfall ist ein WB-EMS Training nach ärztlicher Prüfung selbst bei den oben aufgeführten absoluten Kontraindikationen möglich und sinnvoll, sollte aber unbedingt vorher abgeklärt werden. Allerdings muss in diesem Fall unbedingt ein entsprechender Hinweis über die anzuwendenden Trainingsmodalitäten (bspw. Aussparung von Stimulationsarealen, Bewegungseinschränkungen) an die Betreibereinrichtung erfolgen. Dies gilt besonders für die unten aufgeführten relativen Kontraindikationen, bei denen ein ärztlicher Hinweis zur Trainingsgestaltung eine sichere WB-EMS Applikation gewährleisten kann.

  • Akute Rückenbeschwerden ohne Diagnose
  • Akute Neuralgien, Bandscheibenvorfälle
  • Implantate die älter als 6 Monate sind
  • Erkrankungen der inneren Organe und insb. Nierenerkrankungen
  • Kardiovaskuläre Erkrankung
  • Bewegungskinetosen
  • Größere Flüssigkeitsansammlungen im Körper, Ödeme
  • Offene Hautverletzungen, Wunden, Ekzeme, Verbrennu ngen
  • Entsprechende Medikamente

Die überwiegende Anzahl der Betriebe führt das WB-EMS Training als „Personal Training“ mit einem sehr engen Betreuungsschlüssel durch (1 Trainer für maximal 2 Übende). Die enge Betreuung und Interaktion zwischen Übendem und lizensiertem Trainer während der gesamten Trainingseinheit ist zweifellos ein Erfolgsgarant des WB-EMS und gewährleistet ein sicheres und effektives Training. Die Qualitätsstandards dieser Einrichtungen sind was Trainingsdurchführung und Qualifikation der Trainer betrifft allerdings noch recht heterogen. Wir empfehlen daher eine TÜV oder (künftig) DIN 33961 zertifizierte Einrichtung, in der die „Richtlinien für eine sichere und effektive WB-EMS Anwendung“ berücksichtigt sind.